Nullwind-Drachen bauen und fliegen

Blockzeit: C
Freie Plätze: mehr als 5
Dieser Kurs ist offen für alle Generationen!
Wir werden 2 sehr leichte Drachen bauen. Ohne Nähmaschine, aber mit Genauigkeit und Gefühl.
Daneben gibts kurz Infos zur Typologie von Drachen im allgemeinen und ein bisschen theoretischen Hintergrund speziell zu unseren synergetischen Zerowind-Drachen.
Das subtile Fliegen bei Null- und Hauchwind, bei schlechtem Wetter im Festzelt, soll dann diesen Kurs als Erlebnis vollenden.
Das Kursgeld von 370.- (Mitglieder 320.-) beinhaltet 70.- Zusatzkosten für das Material. Der selbe Kurs ist auch für Jugendliche zu reduziertem Preis ausgeschrieben (siehe Kurse für Jugendliche).

 

Thomas Horvath

Die Balance zwischen Luft und Drachen

von Urs Honegger, Auszug aus Hochparterre 10-2007:

Thomas Horvath hat das Drachenfliegen ohne Wind erfunden. Seine Aktivdrachen bleiben in der Luft, weil ihnen der Pilot über die Leine die richtigen Impulse gibt. Und weil die Flugobjekte präziseste Konstruktionen aus hoch technisierten Materialien sind. Horvath ist als Konstrukteur auf der Suche nach dem perfekten Gleichgewicht zwischen Luft und Drachen.

Irgendetwas fehlt. Auf einer Wiese bei Brugg im Kanton Aargau steht Thomas Horvath, den Kopf zum Himmel gewandt. In der Hand hält er eine Leine, die ohne Spannung in den Himmel steigt. An deren Ende hängt in sechzig Meter Höhe ein grosser gelber Drachen. Er steht in der Luft, er schwebt. Bis hier ein gewohntes Sonntagabendbild auf vielen Grünflächen in der Schweiz. Doch etwas fehlt: Es weht absolut kein Wind. Wie also kann der Drachen fliegen?

Anfang der Neunzigerjahre hat Horvath mit Drachenfliegen angefangen. Damals begann der Trend der technisch hoch entwickelten Lenkdrachen, die an zwei Leinen durch die Luft pilotiert werden. Dabei sind sie auf Wind angewiesen, der Auftrieb gibt. Doch Wind gibt es in der Schweiz selten konstant, vor allem nicht am Abend, Horvaths bevorzugte Flugzeit. Also kam der Architekt und Designer auf die Idee, eine Flugmaschine zu bauen, die ohne Wind fliegt. Das war im Jahr 2000. Er begann zu entwickeln, erst spielerisch, ab 2004 mit dem Ziel, daraus ein Geschäft zu machen. So hat er den «Nullwind-Einleiner» erfunden.


Inzwischen hat sich der Begriff «Aktivdrachen» eingebürgert. Denn Horvaths Erfindungen fliegen aufgrund der Impulse, die der Pilot über die Leine weitergibt. Zieht der Pilot daran, fliegt der Drachen auf ihn zu und gewinnt an Höhe. Lässt er locker und gibt mit der Leine einen Zwick, dreht der Drachen ab und segelt vom Piloten weg. Dieser gibt Leine nach und kann den Drachen beim nächsten Anziehen höher steigen lassen. Geübte Piloten drehen Kreise, gleiten knapp über dem Boden oder steigen auf ungeahnte Höhen. Erlaubt ist eine Maximalhöhe von sechzig Metern, möglich sind mehrere hundert.

Webseite: http://www.horvath.ch
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